Sonnenschein im Land des Regens – Projekttreffen in Lentvaris (Mai 2018)

Lietuva bedeutet übersetzt Land des Regens. Das können die Jugendlichen aus Babenhausen nicht bestätigen, die im Mai an einem multinationalen Projekttreffen im litauischen Lentvaris teilnahmen. Statt Regen erwartete die Hessen satter Sonnenschein – Hochsommerwetter erklärten die Gastgeber aus dem Baltikum.

Zusammen mit Schülern der litauischen Gastschule sowie Partnerschulen aus Barcelona und Lissabon arbeiteten die Neuntklässler auf Englisch zu Fragen rund um das kulturelle Erbe. Dabei standen diesmal nicht Denkmäler und Bauwerke im Mittelpunkt, sondern gelebte Traditionen. Gemeinsam wurden lokale Tänze einstudiert, Volkslieder aus allen Partnerländern gesungen und Interviews mit älteren Einwohnern geführt, um etwas über die Veränderungen von Traditionen zu erfahren. Besonders interessant waren dabei die unterschiedlichen Rahmenbedingungen während der Sowjetzeit im Vergleich zu heute.

Im auf zwei Jahre angelegten Projekt der Offenen Schule Babenhausen war dieses Treffen bereits die zweite Schülerkonferenz des von der Europäischen Kommission geförderten Erasmus+ Projektes. Neben eigenen Präsentationen erarbeiten sich die Jugendlichen um ihre Lehrer Uwe Heine und Andreas Murmann Einblicke in Methoden durch von den Schülern selbst gestaltete Onlinequiz. Diese sollen über die Homepage der Offenen Schule zugänglich sein, plant Projektkoordinator Murmann.

Wer weit reise, der solle auch den Zielort erkunden können, beschreibt Murmann ein weiteres Ziel der Fahrt. Neben der Heimatstadt der Gastgeber wurden auch die wegen ihrer barocken Altstadt als UNESCO-Welterbe gelistete Hauptstadt Vilnius besucht. Sehr bekannt ist auch die Wasserburg von Trakai – die allerdings im heutigen Zustand eher eine Rekonstruktion darstellt. Eine Thematik, der sich die Projektgruppe mit Blick auf die wieder errichtete Frankfurter Altstadt noch intensiver widmen wird.

Trakai ist auch das litauische Zentrum einer sehr kleinen jüdischen Volksgruppe mit tartarischer Sprache, der Karäer. Aufgrund der weltweit nur 45000 Karäer spiele die Erhaltung der eigenen Sprache und Kultur eine wichtige Rolle, wie ein leitender Karäer den europäischen Gästen erklärte. Ein typisches Gericht für die Karäer sind ‚Kibiny‘ – gefüllte Teigtaschen, die das internationale Team dort unter Anleitung selbst zubereiten konnte.

Fotos – sofern nicht anders angegeben: Andreas Murmann CC-BY-NC-SA-4.0

Disclaimer: 

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.“